Karies-Prophylaxe: Zucker ist überall!

Tägliche 100 g und unglaubliche 40 kg pro Jahr/Person beträgt der durchschnittliche Zuckerverbrauch in Deutschland. Dieser große Zucker-Anteil befindet sich in vielen Getränken (Kakao, Säften und auch alkoholischen Getränken), Süß- und Backwaren (Gummibären, Schokolade, Kekse sowie Kuchen).
Das Thema „Zucker und Zahngesundheit“ begegnet uns täglich in unserer Zahnarztpraxis, daher möchten wir Ihnen einige interessante Informationen zur Karies-Prophylaxe geben!

Das süße Lebensmittel vor allem Zucker enthalten, ist bekannt. Aber wussten Sie auch…

  • …wieviel Zucker allein in nicht süßen Lebensmitteln steckt?
  • …dass gesundes Gemüse und Obst aus Dosen und Gläsern zusätzlich Zucker enthalten?
  • …dass manche Lebensmittel, wie Joghurt (kein Naturjoghurt), Honig oder Naturfruchtsäfte zwar als gesund gelten und täglich auf unserem Speiseplan stehen, sie sich aber bei genauem Hinsehen als „Zuckerbombe“ entpuppen?

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Warum ist Zucker für Zähne und Zahnfleisch so schädlich?

Karies bzw. Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) sind Schädigungen, welche durch Säuren oder Giftstoffe (Toxine) entstehen, die durch Bakterien verursacht werden.

Bakterien leben vorwiegend im Zahnbelag – ein bakterieller Biofilm (Plaque). Der Biofilm haftet am Zahn fest an und kann nicht durch Spülen mit Wasser entfernt werden.

Die Säuren, welche eine Rolle in der Kariesentstehung spielen, sind Abfallprodukte des bakteriellen Stoffwechsels. Dabei wird – stark vereinfacht – Zucker in Milchsäure umgewandelt. Je dicker dieser Belag wird, umso mehr Bakterien können aus Zucker die zahnschädigenden, aggressiven Säure bilden. Eine andere Gruppe von Bakterien scheiden Zellgifte (Toxine und Enzyme) aus. Sie rufen Zahnfleischentzündungen hervor, die sich bis zur hochinfektiösen Parodontitis entwickeln können.

Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist deshalb ein wichtiger Beitrag zur Zahnprophylaxe und vermeidet so die Kariesbildung. Unsere geschulten Prophylaxe-Fachkräfte geben Ihnen folgende Tipps:

  • Benutzen Sie frisches Obst und Gemüse
  • Trinken Sie reichlich Wasser oder ungesüßte Tees
  • Achten Sie auf Ihre Zwischenmahlzeiten

Beim Einkauf sollten Sie auch einen kritischen Blick auf die Zutaten werfen, denn es gibt eine Vielzahl anderer Zuckerarten. Bezeichnungen wie Fruktose (Fruchtzucker), Glucose (Traubenzucker), Saccharose (Mehrfachzucker) und Lactose (Milchzucker) zählen zu den kariogenen Zuckern. Wählen Sie lieber „zahnfreundliche Süßigkeiten“ mit Zuckeraustauschstoffen (nicht bzw. gering kariogen, z.B. Sorbit, Mannit, Isomalt, Lactit, Xylitol und Iosomalt) oder Zuckerersatzstoffen (nicht kariogen, z.B. Aspertam, Cyclamat und Saccharin).

 

Stärke ist ebenfalls Zucker!

Diese sind einfache Zucker, welche in langen Ketten aufgereiht sind. Alle Zucker gehören zur Gruppe der Kohlenhydrate. Demzufolge gehören zu den kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln auch Getreide, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Obst und Gemüse.

 

Wie entsteht Karies:

Diese vier Faktoren sind entscheidend bei der Entstehung von Karies:

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Geben Sie Karies keine Chance!

Diese Prophylaxe-Maßnahmen beeinflussen Ihre Zahngesundheit positiv:

  • Die individuelle Zahnform sowie das Zahnmaterial sind nicht veränderbar. Gegebenenfalls ist eine ungünstige Zahnstellung durch einen kieferorthopädischen Eingriff korrigierbar.
  • Beeinflussen Sie die Karies bildenden Bakterien indem Sie täglich 2 x mit einer fluoridhaltigen Zahnpaste die Zähne putzen. Vergessen Sie die Zwischenräume nicht!
  • Kontrollieren Sie Ihren Zuckerkonsum. Ernähren Sie sich bewusst und gesund.
  • Verringern Sie die Einwirkzeit der Nahrungsaufnahme bzw. die dauerhafte Zucker- und  Säureeinwirkung. Entscheidend für die Gesunderhaltung Ihrer Zähne ist nicht die Menge, sondern die Häufigkeit und Dauer der Nahrungsaufnahme. Grundsätzlich senken Essen und Trinken den ph-Wert in der Mundhöhle, aber kurze Säureangriffe kann der Speichel ausgleichen. Machen Sie daher längere Esspausen, damit die natürliche Remineralisierung (Wiedereinlagerung von verlorengegangenen Mineralien) des Zahnschmelzes gewährleistet wird.
  • Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt und nutzen Sie die Möglichkeiten der halbjährigen und kostenlosen Individualprophylaxe für Kinder.

Sollten Sie noch Fragen haben, dann stehen Ihnen unsere Prophylaxe-Mitarbeiter in der Zahnarztpraxis Dr. Petschelt und Kollegen in Lauf gerne zur Verfügung.