Kurzimplantate und konventionelle Implantate im Vergleich

Anfänge und die erste Entwicklung der Implantologie wurden bestimmt von Implantaten für den Zahnersatz mit Längen zwischen 10 und 15 Millimetern, sowie einem Durchmesser zwischen 3,5 und 5 Millimetern. Diese Implantate besaßen damit die Dimensionen kleiner Schrauben und gelten heute noch als Standardlösung. Allein mit ihrer Länge betrachtete sie die Implantologie lange als Garanten für maximalen Halt. Das Einbringen solcher Implantate erfordert regelmäßig eine hohe Kieferknochensubstanz.

Weil die aber bei vielen Patienten fehlt, ist für diese Implantate häufig ein zusätzlicher Knochenaufbau mit entsprechenden Einheilungszeiten erforderlich. Das verlängert den gesamten Weg bis zur endgültigen Versorgung mit implantatgetragenem Zahnersatz um mehrere Monate und verursacht zusätzlich einige Mehrkosten. Außerdem bedeuten die größeren Implantatkörper einen größeren Eingriff mit längerer Einheilungszeit für die Implantate und erhöhen das Risiko von Komplikationen durch den Eingriff. Deswegen haben die Implantologie und Implantathersteller zur Jahrtausendwende nach Alternativen gesucht und dann die Kurzimplantate entwickelt.

Erfolgreiche Implantationen mit kurzen und ultrakurzen Implantaten

Kurzimplantate messen weniger als acht Millimeter in der Länge. Sogenannte extra- oder ultrakurze Varianten sind noch mehr als zwei Millimeter kürzer. Beide kommen zudem auf geringere Durchmesser als Standardimplantate. Damit benötigen die Kurzimplantate entsprechend weniger Knochensubstanz, um sie einzubringen. Sie wachsen schon in reduziertem Knochenangebot fest ein und machen damit einen langwierigen und teuren Knochenaufbau überflüssig.

Die Kurzimplantate besitzen dazu eine eigens angepasste Oberflächenstruktur, die das Einwachsen in den Kieferknochen, die Osseointegration, verbessert. So erreichen kurze Implantate in Analyse und Nachbetrachtung längst ebenso positive Erfolgsraten wie konventionelle Implantate. Dazu gelingt das Einsetzen von Kurzimplantaten minimalinvasiv. Dadurch sind Schmerzen und Schwellungen nach dem Eingriff geringer.

Die Einheilung im Unterkiefer dauert etwa acht Wochen und im Oberkiefer rund zwölf Wochen. Für eine Belastung mit einzelnem Zahnersatz oder Brücken muss nur wenig länger gewartet werden. Allerdings erfordern Kurzimplantate danach auch eine höhere Aufmerksamkeit bei der Periimplantitis-Prophylaxe, denn analog zur geringeren Länge der Implantate kann schon ein geringer Knochenrückgang infolge der Entzündung die Implantate wieder lockern.